Warum wir alle kleine Auszeiten vom Alltag brauchen

 

Kleine Auszeiten vom Alltag sind wahnsinnig wichtig. In unserem Alltag gilt Langeweile schon fast als Fremdwort. Jedes Wochenende ist lange im Voraus durchgeplant. Heute sind wir noch bei den Kindern zu Besuch, morgen schon auf dem Weg zu einer alten Freundin, die wir schon ewig nicht gesehen haben. Mit unserem Handy sind wir jederzeit erreichbar und dank des Internets ist die ganze Welt nur einen Klick entfernt.

Zwischen Arbeit und Freizeitstress verliert man viel zu schnell die wichtigen Dinge außer Augen. Denn es ist gar nicht so wichtig, so viel wie möglich an einem Tag zu schaffen. Viel wichtiger ist es doch, unseren Lieben, der Familie und den Freunden, unsere volle Aufmerksamkeit zu schenken. Einfach voll und ganz im Moment zu sein.

Wie schön war das früher, als wir manchmal eine gefühlte Ewigkeit lang nichts anderes taten, als aus dem Fenster zu sehen. Oder die Sommertage von morgens bis abends am See verbrachten – ohne Tablet, ohne Handy, sondern einfach nur mit unseren Freunden. Wie schön war es damals, an nichts anderes zu denken, als an diesen einen Moment. Für uns gab es nichts Wichtigeres!

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Die Angst etwas zu verpassen vs. kleine Auszeiten vom Alltag

So sehnen wir uns nach kleinen Pausen, die uns den täglichen Stress für kurze Zeit vergessen lassen. Planen den nächsten Urlaub, um danach wieder fit in den Alltag starten zu können. Und die alte Mühle geht wieder von vorne los. Wir verplanen unsere Abende und Wochenenden und ärgern uns, dass wir es schon wieder nicht geschafft haben, uns bei der Volkshochschule anzumelden.

Im amerikanischen Sprachraum ist die Angst, etwas zu verpassen, schon zu einem geflügelten Wort geworden. Denn egal was man sich vornimmt – es könnte ja sein, dass man etwas Besseres verpasst. Gerade in Großstädten könnte das Angebot für Kultur und Unterhaltung nicht größer sein. Wann soll man das alles schaffen?!

Was in solchen Momenten hilft: einmal tief durchatmen, gedanklich einen Schritt zurück machen und überlegen, was man selbst will. Viel zu selten hören wir im Alltagsstress auf unsere innere Stimme und unseren Körper. Zusammen sind sie ein sehr verlässlicher Kompass für das, was wichtig ist und uns gut tut.

Kleine Ruhepausen im Alltag:

Kleine Auszeiten vom Alltag: Kinder als unser Vorbild

Es braucht eine gewisse Selbstdisziplin, sich dem allgemeinen Stress nicht hinzugeben und auf sich selbst zu hören. Kinder sind da ein guter Gradmesser. Sie machen nur das, worauf sie selbst Lust haben und alles in ihrer eigenen Zeit. Für sie ist eine Blume am Wegesrand manchmal wichtiger, als rechtzeitig im Kindergarten anzukommen.

Wenn wir bei unseren Enkelkindern sind, scheinen die Uhren langsamer zu ticken. Wir nehmen alles bewusster wahr und werden von unserem Enkel auf zauberhafte Kleinigkeiten aufmerksam gemacht, die wir selbst übersehen hätten.

Kleine Ruhepausen im Beruf:

  • Morgens ein paar Worte mit dem Pförtner wechseln, statt nur ein schnelles Hallo im Vorbeigehen zu rufen
  • Zwischen zwei Aufgaben für 5-10 Minuten aus dem Fenster sehen und die Welt beobachten
  • Mit den Kollegen gemeinsam außerhalb des Büros Mittag essen gehen
  • Sich mit einer Kollegin beim gemeinsamen Kaffee über Projekte oder die Familie austauschen

Menschen und Beziehungen im Fokus

Diesen Müßiggang sollten wir uns selbst viel öfter zugestehen, um unseren eigenen Fokus wieder zurechtzurücken. Viel mehr sollten wir die Beziehungen zu unseren Mitmenschen wertschätzen und ihnen Aufmerksamkeit schenken. Eine gewisse Gelassenheit sollte uns sowohl im Alltag aber auch im Job begleiten. Denn nur wenige Dinge müssen sofort erledigt werden. Allerdings ist es bei vielen Aufgaben nur halb so wild, wenn sie einen Tag später erledigt werden. Selbst bei der Hausarbeit!

Das Geschirr kann auch mal einen Tag darauf warten, abgewaschen zu werden. Natürlich nagt dann das schlechte Gewissen an uns. Doch wenn wir stattdessen einen Abend voll wunderbarer Gespräche mit Freunden haben, rückt das ganz schnell in den Hintergrund und ist für den Rest des Tages vergessen.

Darum geht es doch: um unsere Freunde und unsere Familie, dass wir Zeit mit ihnen verbringen und unvergessliche Erinnerungen schaffen. Denn es sind die kleinen Dinge, die unser großes Glück ausmachen.