Rizinusöl als Hausmittel bei Verstopfung

 

Rizinusöl ist wohl das bekannteste Hausmittel bei Verstopfung. Doch wo kommt das Öl her? Aus den Samen der Rizinuspflanze – auch Wunderbaum genannt. Denn er wächst wunderlich schnell. In den ersten vier Monaten schießt er bis zu sechs Meter in die Höhe. Dabei trägt der Rizinusbaum fingerförmige Blätter, die meist grün gefärbt sind. Bei manchen Arten sind sie jedoch auch rot gefärbt. Aus den großen, roten Blüten entwickeln sich anschließend die Samen. Aus diesen Samen wird das Öl gewonnen. Das fertige Öl schmeckt leicht bitter und hat eine blassgelbe Farbe. Bei richtiger Anwendung ist es ein starkes, aber bekömmliches Abführmittel.

Wirkung & Anwendung bei Verstopfung

Name:

Rizinusöl (Ricini oleum)

Wirkung:

  • Abführend
  • Regt Darmbewegung an
  • Weicht verhärteten Stuhl auf

Hilft bei:

Verstopfung, hartem Stuhl, Reinigung des Darms vor medizinischen Eingriffen

Verwendete Pflanzenteile:

Rizinussamen

Wirkstoffe:

Ricinolsäure

Anwendung:

Innerliche Einnahme von ½ bis 1 EL Rizinusöl.

Wirksames Hausmittel bei Verstopfung

Schon im Mittelalter kannten die Heiler die Wirkung von Rizinusöl. Auch damals haben sie es gegen Verstopfung verabreicht. Heute ist die abführende Wirkung wissenschaftlich bestätigt. Somit wurde das Öl ein beliebtes Hausmittel gegen Verstopfung. Das natürliche Abführmittel wird bei akuter Verstopfung genutzt. Aber auch zur Vorbereitung vor medizinischen Untersuchungen oder Eingriffen wird es angewendet.

Abführmittel: Warum wirkt Rizinusöl bei Verstopfungen?

Für die abführende Wirkung ist die enthaltene Ricinolsäure verantwortlich. Und diese wirkt gleich doppelt gegen Verstopfung. Sie verhindert zum einen, dass der Darm Wasser aus Getränken und Nahrungsmitteln aufnimmt. Sie entzieht ihm sogar aufgenommenes Wasser. So wird der verhärtete Stuhl aufgeweicht. Zum anderen regt Ricinolsäure den Darm zu mehr Bewegung an. Dadurch kann der Stuhl schneller ausgeschieden werden. Beide Effekte zusammen sorgen für die starke Wirkungl als Abführmittel.

Anwendung bei Verstopfung

Wann sollte man es einnehmen?

Am besten wirkt Rizinusöl morgens vor dem Frühstück, also auf nüchternen Magen.

Wie viel sollte man bei Verstopfung einnehmen?

Schon ½ bis 1 EL wirken bei einem Erwachsenen abführend. Bei der Dosierung gilt: Weniger ist mehr. Denn eine Überdosierung kann zu einer sehr drastischen Entleerung des Darms führen.

Wie lange dauert es, bis es wirkt?

Die abführende Wirkung tritt schon nach wenigen Stunden ein. Üblicherweise beginnt nach 2 bis 4 Stunden die Entleerung des Darms.

Wie lange kann man Rizinusöl anwenden?

Rizinusöl ist ein starkes Abführmittel und Sie sollten es nur kurzfristig anwenden.Wie bei anderen Abführmitteln kann es auch bei Rizinusöl zu Elektrolytstörungen wie Kaliummangel kommen, wenn Sie es regelmäßig verwenden. Zu den möglichen Folgen gehören Darmträgheit sowie Muskelschwäche. Bei kurzfristiger Anwendung von Rizinusöl besteht jedoch keine Gefahr.

Rizinusöl – kaltgepresst oder raffiniert?

Rizinusöl ist als kaltgepresstes oder raffiniertes Öl erhältlich. Beide wirken abführend und helfen bei innerlicher Anwendung gegen Verstopfung. Der Unterschied liegt lediglich im Geschmack. Durch seine Verarbeitung hat das raffinierte Öl den charakteristischen bitteren Geschmack verloren. Deswegen ist es geschmacksneutral. So erleichtert es die Einnahme und gestaltet die Anwendung angenehmer.

Vom Rizinussamen zum Rizinusöl: So wird das Gift Rizin entfernt

Die Rizinussamen sind kein geeignetes Mittel gegen Verstopfung – sie sind hochgiftig. Erst das aus ihnen gewonnene Öl ist komplett ungiftig und genießbar. Das liegt an der speziellen Herstellung von Rizinusöl. Bei der Pressung wird bereits ein großer Teil des wasserlöslichen Rizin entfernt. Das passiert, weil es sich mit anderen wässrigen Bestandteilen vom Öl trennt. Bei der anschließenden Erhitzung werden dann auch die letzten Spuren des hitzeempfindlichen Rizins entfernt. Das fertige Rizinusöl enthält daher keinerlei Rizin. Daher können Sie Rizinusöl bei Verstopfung bedenkenlos verwenden.

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