Hitzetipps: Wenn die Hitze unerträglich wird

Diese Woche klettern die Temperaturen in Deutschland in ungeahnte Höhen. Zeit für unsere Hitzetipps. Vor allem den Süden und Westen Deutschlands trifft es ganz besonders, bis zu 37 Grad werden prognostiziert. Nur der Norden kann sich etwas entspannen bei Temperaturen um die 23 bis maximal 28 Grad.

Hier in Mitteleuropa sind wir ein eher gemäßigtes Klima gewohnt, deshalb sind diese extremen Ausreißer für uns ein besonderes Risiko. Oft wird die Hitze unterschätzt und unsere Gesundheit leidet. Gerade Kinder, ältere Menschen und Tiere sind besonders gefährdet. Auf sie müssen wir in den nächsten Tagen acht geben und ihnen helfen.

Einer der wichtigsten Hitzetipps: Körperliche Symptome ernst nehmen

Bei extremen Temperaturen gilt es, seinen eigenen Körper und die der Mitmenschen im Auge zu behalten. Symptome wie gerötete Haut oder starkes Schwitzen geben einen ersten Hinweis. Gesellen sich noch ein allgemeines Unwohlsein, ein Gefühl der Erschöpfung, Kopfschmerzen, Schwindel oder Übelkeit dazu, ist es höchste Zeit etwas zu unternehmen.

Wenn du solche Symptome an dir oder deinem Enkel bemerkst, heißt es: Sofort raus aus der Sonne! Wer jetzt noch nicht im Schatten ist, riskiert Schwindelanfälle, Hitzeerschöpfung oder einen Sonnenstich. Im schlimmsten Fall sogar einen Kreislaufkollaps. Schatten und eine kühle Umgebung helfen, die hohen Temperaturen erträglicher zu machen.

Hitzetipp: Die richtigen Getränke bei Hitze

Einer der bekanntesten Hitzetipps: Ausreichend Flüssigkeit und die richtigen Getränke sind das A und O bei großer Hitze. Denn der Körper verliert durch dass Schwitzen viel Flüssigkeit. Ist der Flüssigkeitshaushalt aus dem Gleichgewicht, zeigt sich das durch Schwindel, Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Kopfschmerzen und Reaktionsschwäche.

Es muss nicht immer Wasser sein. Genauso gut eignen sich Saftschorlen oder abgekühlte, ungesüßte Tees, um den Flüssigkeitshaushalt aufzufüllen. Die durchschnittliche Flüssigkeitszufuhr von 1,5 bis 2 Litern sollte bei großer Hitze um rund das Doppelte erhöht werden. Aber Achtung: Ist der Enkel noch unter 10 Jahre, braucht er bei hohen Temperaturen rund 2 Liter Flüssigkeit am Tag. Die Angaben können jedoch leicht variieren, denn der Bedarf an Flüssigkeit ist bei jedem Menschen anders.

Auf zu heiße, zu kalte oder besonders zuckerhaltige Getränke sollte bei hohen Temperaturen aber verzichtet werden. Absolutes No-Go sind Alkohol und Koffeinhaltige Getränke. Denn diese haben auf unseren Körper einen dioretischen Effekt und entwässern. Die Folge: häufiger Harndrang und die zuvor zugeführten Getränke verlassen den Körper genauso schnell wieder.

Auch wenn es im ersten Moment komisch klingt: Um festzustellen, ob man genügend Flüssigkeit zu sich nimmt, ist der eigene Urin ein guter Indikator. Ist er hell bis farblos durchsichtig, ist alles im grünen Bereich. Wird er jedoch dunkler und hat eine deutlich gelbe Farbe, sollte unbedingt mehr Wasser getrunken werden.

Unsere Hitzetipps: Salz — ja oder nein?

Um unser geliebtes Salz ranken sich viele Mythen. Sollte man im Sommer und bei großer auf Salz verzichten, da es das Wasser im Körper bindet und damit dem Körper entzieht? Oder ist es nicht doch besser, es dem Körper zuzuführen? Fakt ist: Über das Schwitzen verliert der Körper nicht nur Flüssigkeit, sondern auch wichtige Mineralien. Dazu gehört auch das Salz.

Nimmt man nun aufgrund der Hitze viel Wasser zu sich, kann die Salzkonzentration der Körperflüssigkeiten kippen. Studien an Leistungssportlern zeigen die Folgen besonders deutlich. Ein Salzmangel führte bei ihnen unter anderem zu Muskelkrämpfen.

Deshalb empfiehlt es sich, auch im Sommer regelmäßig leicht gesalzte Nahrungsmittel zu sich zu nehmen. Ein eher ungewöhnlicher Tipp ist es, sich einen Tee zuzubereiten und diesen zu salzen. Damit schlägt man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Man nimmt wichtige Flüssigkeit zu sich und hält seinen Salzhaushalt im Gleichgewicht.

Hitzetipp: Leichte Speisen bei großer Hitze

Was den Speiseplan betrifft, sollte an heißen Sommertagen lieber zu leichter Kost gegriffen werden. Es eignen sich Salat, Gemüse, Käse, Fisch, mageres Fleisch und Milchprodukte. Besonders wasserreiches Obst wie Melonen, Beeren, Gurken und Tomaten kühlen den Köper ab, sättigen den Appetit und bieten zudem eine zusätzliche Flüssigkeitszufuhr.

Besonders sinnvoll ist es, abgekühlte Gemüsebrühe oder Kaltschalen auf den Speiseplan zu setzen. Sie sorgen für die richtige Mischung aus Nährstoffen, Mineralien und Flüssigkeit, die durch das Schwitzen verloren gehen.

Finger weg von deftigen, fettigen und allzu heißen Gerichten. Auch auf üppige Portionen sollte verzeichnet werden. Denn ein voller Magen erschwert es dem Körper sich abzukühlen. Besser ist es, mehrere kleinere Mahlzeiten über den Tag verteilt zu essen. Sie erleichtern dem Körper die Verdauung und sorgen für eine gleichmäßige Zufuhr an Mineralen und Nährstoffen.

Hitzetipp: Auf die Medikamente achten

Wer regelmäßig Medikamente einnimmt, muss bei großer Hitze besonders auf die Lagerung dieser achten. Denn einige Präparate wie Zäpfchen, Cremes, Salben und Lösungen sind hitzeempfindlich. Sie können sich bei großer Hitze auflösen oder verflüssigen. Sollte eine Veränderungen der Präparate erkennbar sein — sofort entsorgen!

Hinzu kommt, dass sich bei einigen Medikamenten die Einnahme bei hohen Temperaturen ändert. Dazu gehörten unter anderem blutdrucksenkende Präparate. Hier empfiehlt sich ein Termin beim Hausarzt, um die Einnahme bei Hitze zu besprechen.

Achtung bei Antibiotika: Durch die Einnahme von Antibiotika wird die Haut empfindlicher und reagiert schneller auf Sonneneinstrahlung. Sonnenbrand und Hitzschlag sind mögliche Folgen. Wer in der Zeit von großer Hitze auf Antibiotika angewiesen ist, sollte sich stets im Schatten aufhalten und sich an den Beipackzettel sowie Empfehlungen von Ärzten und Apothekern halten.

Hitzetipp: Sport und Gartenarbeit zur richtigen Zeit

Wer sportlich aktiv ist und nicht auf die Sporteinheiten verzichten möchte, der sollte den Sport auf die Morgen- oder Abendstunden verlegen. Auch Gartenarbeit zählt dazu. Das größte Risiko besteht am späten Nachmittag und frühen Abend. Während die Sonne in den Mittagsstunden die stärkste Strahlung abgibt, heizt sie Straßen und Gebäude auf, die wiederum über den Nachmittag die Wärme an die Umgebung abgeben. Dadurch erreichen die Temperaturen ihren Höchststand oft zwischen 16 und 18 Uhr.

Generell gilt es bei allen körperlichen Aktivitäten, noch gewissenhafter auf die Flüssigkeitsaufnahme zu achten. Am besten vor und nach der Sporteinheit jeweils einen halben Liter trinken. Denn während des Sports verliert der Körper mehr Flüssigkeit als im Ruhezustand.

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Unsere Hitzetipps, um die Hitze im Auto zu bewältigen

Lange bevor es mit dem Auto losgeht, lässt sich der Hitzestau mit kleinen Tricks minimieren. Wer keine Garage hat, stellt sein Auto am besten an einem schattigen Platz ab. Da das nicht immer gewährleistet werden kann, kommt uns ein alter Bekannter aus dem Winter zur Hilfe: die Frontscheibenabdeckung. Sie hält die Sonne aus dem Innern des Autos und isoliert. Dadurch heizt sich das Auto nicht so stark auf und das Lenkrad wird nicht zu heiß. Man kann es also noch problemlos anfassen.

Ein weiterer unserer Hitzetipps ist es, die Sitze mit hellen Laken abzudecken. Sie verhindern, dass sich die Sitze sowie der Verschluss der Gurte zu heiß werden. Vor dem Einsteigen sollte das Auto außerdem ordentlich durchgelüftet werden.

Glücklicherweise haben die meisten Autos heutzutage eine Klimaanlage. Der ADAC rät dazu, die Klimaanlage auf 21 bis 23 Grad Celsius einzustellen. Im Idealfall sollte der Temperaturunterschied zwischen Innen und Außen aber nur sechs Grad Celsius betragen. Denn ein großer Temperaturunterschied schlägt sich auf unseren Kreislauf nieder. Unser Körper kann sich beim Aussteigen nicht schnell genug regulieren — die Folge sind leichtes Schwindelgefühl oder Ohnmachtsanfälle.

Es scheint banal, doch möchten wir euch bitten, niemanden in einem abgestellen Auto zurückzulassen. Bereits innerhalb von 10 Minuten kann sich ein Auto um acht Grad aufheizen. Tiere und Kinder sind besonders gefährdet, doch dieser schnelle Temperaturanstieg ist für jeden gefährlich.

Abschließend lässt sich sagen: Beachtet unsere Hitzetipps, Hört auf euren Körper und gönnt euch Pausen. Aber achtet auch verstärkt auf die Menschen in eurer unmittelbaren Umgebung. Sorgt dafür, dass Familienmitglieder bestens auf die Hitze vorbereitet sind, sodass wir alle die hochsommerlichen Temperaturen gut aushalten können.