Gärtnern mit dem Enkel: So legst du ein Kinderbeet an

 

Gärtnern mit dem Enkel macht so viel Spaß, erst recht wenn wir gemeinsam ein Kinderbeet anlegen.

Die ersten Sonnenblumen und Rosen öffnen ihre Blütenköpfe. Die ersten Setzlinge wachsen an und treiben aus. Kletterpflanzen schlingen sich Zentimeter um Zentimeter höher gen Himmel. Ein opulent blühender Garten ist der Stolz einer jeden Gärtnerin.

Das entgeht auch dem Enkel nicht. Er sammelt seine erste Gartenerfahrung, wenn er Oma beim Gärtnern hilft. Wie wäre es mit einem eigenen kleinen Beet für den Enkel? Ein eigenes Kinderbeet ist ideal, um dem Enkel zu zeigen, worauf es bei der Gartenarbeit ankommt. Zudem kann er selbst bestimmen, was wo gepflanzt wird, und lernt, Verantwortung zu übernehmen.

Zum Kinderbeet anlegen eignet sich eine ganze Bandbreite an Pflanzen. Bunte Blumen dürfen auf keinen Fall fehlen. Auch Kräuter und Gemüsepflanzen eignen sich bestens für das Kinderbeet. Denn für den Enkel ist es besonders spannend mit anzusehen, wie aus einem kleinen Samen schließlich eine große Pflanze wird. Wenn an dieser Pflanze dann noch etwas Essbares heranwächst – perfekt! Wenn der Enkel Früchte und Gemüse aus seinem eigenen Garten ernten und vernaschen kann, sieht er direkt das Resultat seiner eigenen Arbeit.

Mit dem eigenen Kinderbeet bekommt der Enkel eine Aufgabe, der er bei jedem Besuch bei den Großeltern nachgehen kann. Das Gärtnern weckt gleichzeitig die Vorfreude auf den Besuch des großelterlichen Gartens – jedes Mal gibt es im eigenen Beet etwas Neues zu entdecken.

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Kinderbeet anlegen: Die ersten Schritte

Der Zeitpunkt, die Lage und vor allem die Erde sind der Schlüssel zum Erfolg beim Anlegen eines Kinderbeets. Sie bilden die Basis für erfolgreiches Gärtnern. Schritt für Schritt wird das Kinderbeet zusammen mit dem Enkel für die Pflanzen vorbereitet und gestaltet. Auf die Größe des Enkels abgestimmt, gibt es auch Alternativen zum typischen Flachbeet. Denn die Pflanzen können genauso gut in Hochbeeten und Blumenkästen gedeihen. Gerade der Mai ist da der ideale Monat, um ein Kinderbeet anzulegen. Die Erde ist schon etwas erwärmt und die Pflanzen bekommen genügend Sonne. Wir zeigen euch, auf was ihr beim Anlegen eines Kinderbeetes achten solltet.

Lage und Größe

Um ein Kinderbeet anzulegen wird idealerweise ein sonniger Platz gewählt. Das Kinderbeet selbst sollte ungefähr die Größe eines Sandkastens haben, also einen Quadratmeter. So bleibt es für den Enkel übersichtlich. Sollte der Enkel ganz besonderen Gefallen an seinem Beet finden, kann der Bereich von Saison zu Saison erweitert werden. 

Kinderbeet anlegen: Anleitung

Zunächst den Umriss des Kinderbeetes markieren. Für ein gerades, rechteckiges oder quadratisches Kinderbeet wird an jeder Ecke des Beetes ein Holzpflock in den Boden gesteckt. Zwischen den Holzpflöcken wird dann eine Schnur gespannt. Sie zeigt die Grenzen des Beetes an. Bei einem runden oder geschwungenen Beet eignet sich ein Gartenschlauch, um die Beetgrenzen festzulegen.

Der Rasen, der noch auf der Fläche des zukünftigen Beetes wächst, wird 20 cm tief ausgestochen und abgetragen. Wenn man keinen eigenen Kompost hat, können die Grasnarben zum Beispiel mit der Rasenfläche nach unten in einen großen Eimer ohne Deckel gelegt werden. Dafür können mehrere Grasnarben übereinander gestapelt werden. Mit der Zeit wird daraus wertvoller Humus, der in den Beeten wieder verwendet werden kann.

Der nächste Schritt beim Kinderbeet anlegen: Erdboden aufgelockert. Dafür wird die Fläche gründlich umgegraben. So kommt frischer Sauerstoff in die Erde. Der Sauerstoff hilft den Pflanzen beim Wachstum. Falls sich Unkraut in der Erde tummelt, wird dieses mit seinen Wurzeln aus dem Beet entfernt. Das Gleiche gilt für größere Steine. Das erleichtert die spätere Arbeit beim Jäten.

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Durch das Ausheben der Grasnarben fehlen 20 cm Erdboden im Beet. Dieser Höhenunterschied wird nun mit Anzuchterde ausgeglichen. Anzuchterde kann in jedem Gartencenter gekauft werden. Sie besitzt bereits Dünger und Nährstoffe und bietet für Samen und Stecklinge optimale Wachstumsbedingungen. 

Mit der Zeit muss aber auch diese Erde nachgedüngt werden. Zusammen mit dem Enkel kann dafür ein natürlicher Dünger hergestellt werden. Er wird aus Haushaltsabfällen hergestellt und ist umweltverträglich.

Jeder gute Garten braucht eine Begrenzung: Noch bevor die ersten Pflanzen ihren Weg ins Beet finden, kann der Enkel sein Beet mit bunten Steinen, Brettern oder Weidengeflecht optisch vom Rest des Gartens und den umliegenden Beeten abtrennen.

Alternativen zum Flachbeet

Statt eines herkömmlichen Flachbeetes eignet sich für den Enkel auch ein freistehendes Hochbeet. Das kann auf Kindergröße angepasst werden. Auf diese Weise kann der Enkel um sein Beet herumlaufen und mit seinen noch kurzen Armen alle Pflanzen erreichen, vor allem auch die in der Mitte. So wird gleichzeitig die Gefahr abgewendet, dass der Enkel beim Versuch, an die weiter entfernten Pflanzen zu gelangen, unabsichtlich einige zerdrückt.

Bei einem Hochbeet kommt es besonders auf die Befüllung an. Diese sollte aus unterschiedlichen Schichten bestehen. Die erste Schicht füllt die Hälfte des Hochbeetes aus und besteht aus kleinen Zweigen. Darauf folgt eine 20 cm hohe Schicht aus Laub und Grünabfällen wie Grasnarben. Die letzte Schicht besteht aus Muttererde oder Kompost. Diese Abfolge versorgt das Beet lange Zeit mit Nährstoffen und sichert gleichzeitig eine gute Durchlüftung.

Wenn Oma und Opa keinen eigenen Garten oder Schrebergarten haben, muss der Enkel dennoch nicht auf ein eigenes Beet verzichten. Denn auch ein Balkon eignet sich perfekt für das kleine Gärtnerglück. Hier wird das Beet am besten in Blumenkästen angelegt.

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Welche Blumen eignen sich?

Vor allem anderen eignen sich Blumen für das Kinderbeet. Denn ihre bunten und duftenden Blüten bereiten dem Enkel noch mehr Freude beim Gärtnern. Ideal ist es dabei, auf essbare Blumen wie Ringelblumen, Sonnenblumen, Kapuzinerkresse, Margeriten oder Dahlien zurückzugreifen. Sollte der Enkel dann einmal die Blüten probieren, besteht kein Grund zur Sorge.

Ein weiterer positiver Effekt ist, dass die Blumen als Nahrung für Bienen und Insekten dienen und viele dieser kleinen Krabbler anziehen. Das wirkt sich wiederum positiv auf anliegende Gemüsepflanzen aus. Denn so gibt es genug Insekten, die die Blüten der Gemüsepflanzen bestäuben und so für möglichst viel Ertrag sorgen.

Neben den Blumen können die Insekten aber auch gezielt durch ein Insektenhotel in den Kindergemüsegarten gelockt werden. Der Enkel kann also neben der Gartenpflege auch seinem Entdeckergeist nachgehen.

Beeren und Gemüsepflanzen

Neben Blumen eignen sich Gemüsepflanzen hervorragend im Kinderbeet. Bei der Auswahl der Pflanzen sollte darauf geachtet werden, dass das Gemüse auch roh gegessen werden kann. Der Enkel möchte sein selbst angebautes Gemüse schließlich nicht erst kochen, sondern direkt aus seinem Beet pflücken und naschen. Auch sollten keine Pflanzen mit giftigen Teilen im Gemüsebeet des Enkels gepflanzt werden.

Während größere Enkel bei der Auswahl der Pflanzen schon mitreden können, können für kleine Enkel die Pflanzen zunächst noch vorgegeben werden. Grundsätzlich sollten diese pflegeleicht, schnell wachsend und robust sein. Denn je kleiner der Enkel ist, desto größer die Ungeduld. Das Gemüse muss also schnell anwachsen und austreiben. Ideal sind beispielsweise Radieschen, Möhren, Kohlrabi, Erbsen, Salatgurken, Tomaten, Zucchini und Salate.

Neben Gemüsepflanzen eignen sich auch Beerensträucher wie Himbeeren und Johannisbeeren für Kinder. Diese sind auch für kurze Arme leicht erreichbar. Nicht vergessen werden dürfen die bei allen Kindern beliebten Erdbeeren. Hier wird am besten auf Monatserdbeeren zurückgegriffen. Ihre Früchte sind zwar kleiner, dafür reifen sie schneller und blühen über einen langen Zeitraum immer wieder.

Kräuter im Kinderbeet anlegen

In einem Kinderbeet können auch Kräuter ihren Platz finden. Sie wirken sich besonders positiv auf die umliegenden Gemüsepflanzen aus. Denn bestimmte Kräuter unterstützen die Gemüsepflanzen beim Wachstum. Sie fördern die Entwicklung der Früchte und halten Schädlinge fern.

So vertreiben Thymian, Pfefferminze und Salbei zum Beispiel Kohlweißlinge, Erdläuse und Schnecken von allen Kohlarten. Rosmarin und Schnittlauch schützen Möhren vor der Möhrenfliege. Schnittlauch senkt zusätzlich die Infektionsgefahr bei Gurken und schützt Erdbeeren gegen Schimmelsporen. Dill vertreibt Wurzelschädlinge sowie Blattläuse und wirkt vitalisierend auf Gurken, Erbsen und Möhren. Basilikum passt nicht nur auf dem Teller gut zu Tomaten, sondern auch im Beet. Er schützt Tomaten vor Mehltau und weißen Fliegen.

Ein weiterer positiver Effekt von Kräutern ist, dass der Enkel dank ihnen die verschiedensten Aromen kennenlernt. Zudem wird er so auch in die tägliche Essenszubereitung eingebunden, indem er zusammen mit seiner Oma passende Kräuter aus seinem eigenen Beet holt. Dabei wird der kleine Gärtner besonders stolz sein, dass seine eigenen Kräuter ihren Teil zum Essen beitragen.

Wenn die Auswahl an Pflanzen getroffen ist, geht es um die Anordnung im Kinderbeet. Alle Pflanzen sollten genug Sonne bekommen können. Große Pflanzen sollten den kleineren Pflanzen also nicht das Sonnenlicht rauben.

Bei jedem Besuch bei Oma und Opa wird das Kinderbeet anders aussehen. Die Pflanzen wachsen und es gibt immer etwas zu ernten und naschen. Und vor allem gibt es für den Enkel viele neue Dinge zu entdecken und zu tun. Also ab in die Gummistiefel und das Gärtnerglück kann kommen!

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