Garten & Balkon in eine Bienenweide verwandeln

 

Tiere im Garten machen ihn erst zu einem richtigen Erlebnis. Wenn es zwitschert, summt und brummt fühlen wir uns so richtig wohl. Doch ist euch auch schon aufgefallen, dass es in den letzten Jahren leiser geworden ist? Die Zahl der Insekten in Deutschland nimmt rapide ab. Studien belegen, dass ihre Populationen im Vergleich zu 1982 mancherorts bis zu 80 % zurückgegangen sind.

Nicht nur die fleißigen Bienchen auch Wildbienen, Schwebfliegen, Schmetterlinge und andere nützliche Insekten sind bedroht. Dabei sind gerade diese Insekten durch ihre Bestäubung, für den Erhalt von Lebensräumen und deren Pflanzenwelt unabdingbar. Dagegen stehen landwirtschaftlich genutzte Flächen, Siedlungen und Industrieflächen, die den Lebensraum vieler Tiere verkleinern.

Ganz oben auf der Liste gefährdeter Lebensräume stehen Wiesen und Weiden. Durch den Schwund der Insekten werden die Pflanzen nicht bestäubt. Die Pflanzen bilden keine Samen mehr aus und können sich nicht vermehren. Auch häufiges Mähen und Düngen führt dazu, dass sich Wildblumen nicht mehr selbstständig aussähen können. Zum Beispiel Gräser verdrängen die wichtigen Pflanzen. Die Folge: Die Artenvielfalt nimmt ab.

Umgekehrt kann man aber sagen: Erhöht man die Pflanzenvielfalt auf den Wiesen, nimmt auch die Insektenvielfalt wieder zu. Wer Bienen, Hummeln und Co. helfen möchte, kann also mit einfachen Mitten viel erreichen. Wie zum Beispiel das anlegen einer Bienenweide. Mit ihrer entstehen für Insekten kleine Zufluchtsorte voller Pollen und Nektar, die es gleichzeitig auch dem Enkel erlauben die verschiedensten kleinen Krabbler zu beobachten.

Wie wird die Bienenweise angelegt?

Eine Bienenweide kann entweder eine ganze Rasenfläche oder ein Beet im Garten ausfüllen. Alternativ kann man mit der Bienenweide auch Akzente in Blumenkübeln oder Blumenkästen auf Terrassen oder Balkonen setzen. Generell ist es wichtig die Zusammenstellung der Pflanzen so zu wählen, dass die Blumen von Frühjahr bis in den Spätherbst blühen. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass der Tisch für die Insekten ganze Jahr reichlich gedeckt ist.

Die Pflanzen der Bienenweide lieben es sonnig, entsprechend sollte ein besonders heller Platz im Garten oder auf der Terrasse gewählt werden. Als erstes muss das Beet zunächst von Unkraut befreit werden und wird anschließend mit einer Hacke aufgelockert, damit Sauerstoff in den Boden eindringt. Wichtig ist, dass der Boden arm an Nährstoffen ist, auf Dünger kann also gut und gerne verzichtet werden.

Im zweiten Schritt wird das Saatgut ausgestreut. Dafür werden besonders viele Samen benötigt. Auf einen Quadratmeter sollten es etwa 10 g Saatgut sein.

Kleiner Tipp: Das Saatgut mit etwas Sand vermischen. So lässt es sich besser verstreuen.

Damit die Samen keimen und gut gedeihen, empfiehlt es ich, sie leicht in den Boden zu drücken und gut anzugießen. Nun ist es wichtig, den Boden immer feucht zu halten. So keimen die Samen auch richtig. Wenn es soweit ist, muss die Bienenweide nicht mehr extra gegossen werden, das verschafft den Wildblumen einen Konkurrenzvorteil gegenüber den meisten Gräsern. Im Gegensatz zu Gräsern sind Wildblumen nämlich auf nährstoffarme Böden angepasst.

Achtung bei der Pflege: Die Bienenweide darf man nur maximal einmal im Jahr mähen oder beschneiden. Das ist die wichtigste Regel beim Insektenschutz, denn so ist gewährleistet, dass auch kurzlebige Blumensorten die Wiese über einen längeren Zeitraum bevölkern. Gleichzeitig wird die natürliche Aussaat der Pflanzen gefördert.

Das richtige Saatgut auswählen

Saatgut kann in Baumärkten, Garten-Centern und online gekauft* werden. Am besten eignen sind Mischungen aus heimischen Blumensorten. Sie gedeihen im Garten am besten und bieten den meisten Pollen und Nektar für hiesige Insekten.

Insektenmagnet

Wer allen Insekten etwas Gutes tun möchte, greift auf Saatmischungen zurück, deren Blumen zwischen Juni und Oktober blühen. Sie bieten so den ganzen Sommer über den Insekten reichlich Nahrung. In der Mischung finden sich über 60 verschiedene bienenfreundliche Blumen. Darunter auch Kräuter und Wiesenblumen wie Gelbsenf, Malve, Kornblume, Klatschmohn, Gemeine Schafgarbe, Winterkresse, Echter Kümmel, Wilde Möhre, Gemeine Nachtkerze und Oregano.

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Schmetterlingswiese

Wer speziell den Schmetterlingen unter die Arme greifen möchte, kann eine Saatmischung kaufen, die auf die Falter ausgerichtet ist. Auch hier erblühen die Pflanzen den ganzen Sommer über. Der Tisch für die Schmetterlinge bleibt in den Sommermonaten also reich gedeckt. Unter ihnen finden sich neben Zierblumen auch Kräuter und Wiesenblumen: Adonisröschen, Kornrade, Knorpelmöhre, Dill, Ringelblume, Kornblume, Sommerchrysantheme, Mandelröschen und Schmuckkörbchen.

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Hummelwiese

Auch speziell für Hummeln gibt es eigene Saatmischungen. In der Mischung enthalten sind etliche pollenreiche Blumen wie Fuchsschwanz, Vergissmeinnicht, Mädchenauge, Schleierkraut, Sonnenblume, Klatschmohn, Sommerphlox, Sonnenhut und Kapuzinerkresse. Sie erfreuen nicht nur uns, sondern auch die Hummeln den ganzen Sommer über.

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Bienenfreundliche Blumen

Zusätzlich zur Bienenweide können bienenfreundliche Blumen in Gartenbeeten und in Kübeln auf der Terrasse und dem Balkon verteilt werden. Sie erweitern das Nahrungsangebot für Insekten. Entscheidend ist, dass die Blumen am richtigen Standort stehen. So gedeihen sie am besten und bringen viele Blüten hervor.

Auch im Gemüsebeet finden sich bienenfreundliche Nutzpflanzen und Kräuter wie Ackerbohne, Gurke, Kürbis, Brombeer- und Heidelbeerstrauch, Melone und Zwiebel, Bergbohnenkraut, Fenchel, Lavendel, Minze, Oregano, Rosmarin, Salbei, Schnittlauch, Katzenminze, Thymian und Zitronenmelisse.

Mit diesen bienenfreundlichen Blumen kannst du nicht nur dein Auge, sondern vor allem die Insekten erfreuen. Wer noch mehr tun möchte, findet auf der Seite des NABU viele Tipps für den Alltag. So hilfst du den Insekten und schenkst gleichzeitig deinem Enkel einen Ort, an dem er die Natur und ihre Bewohner kennenlernen kann.

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